In der letzten Woche begrüßte Bürgermeisterin Bettina Weist im Rathaus Rainer Schmeltzer, erster Vizepräsident des Landtages NRW und Vorsitzender der Parlamentariergruppe NRW-Türkei.
Der ehemalige Landesminister für Arbeit, Integration und Soziales ist derzeit in einigen NRW-Städten zu Gast und macht sich ein Bild über die Hilfen aus Nordrhein-Westfalen für die Erdbeben-Opfer in der Türkei und in Syrien.
„Die Hilfsbereitschaft und Solidarität in unserer Stadt ist groß. Viele Aktionen, Projekte und Spendensammlungen wurden ins Leben gerufen. Immer im Blick: Die Hilfe muss schnell, bedarfsorientiert und zielgerichtet sein“, so Bürgermeisterin Bettina Weist.
An dem Gespräch in Gladbeck nahmen auch Vertreter:innen des Freundeskreises Gladbeck-Alanya e.V. teil, die über ihr Engagement und über Hilfsmaßnahmen in der türkischen Partnerstadt informierten. „Alanya hat ca. 60.000 Erdbebenüberlebende aufgenommen und versorgt. Das ist etwa ein Drittel der eigenen Bevölkerung. Die meisten werden in Hotels, Privatunterkünften und Schülerwohnheimen untergebracht. Gleichzeitig werden in die Erdbebenregion Hilfsgüter und Wohncontainer geschickt“, so Süleyman Şirin, Co. Vorsitzender des Freundeskreises. Bis zum Beginn der Touristen-Saison werden dringend Containerunterkünfte benötigt. Alanya hat das Ziel, 210 Wohncontainer zu liefern. 20 davon sind bereits unterwegs in die am Schlimmsten betroffene Stadt Hatay. Sobald die Container aufgestellt sind, hofft man, dass die Menschen wieder in ihre Städte zurückkehren können. Die Stadt Gladbeck wird die Partnerstadt Alanya mit zwei Wohncontainern unterstützen.
Der Freundeskreis Gladbeck-Alanya e.V. sammelt Geld für die Arbeit der Partnerstadt Alanya. Bislang hat der Freundeskreis Geldspenden in Höhe von 3.500 Euro erhalten. „Herzlichen Dank an alle Spender:innen! Danke für die Unterstützung und Solidarität. Am Samstag, 18. März, wird der Freundeskreis einen Stand am Europlatz in der Innenstadt haben und weiterhin gern Spendengelder entgegennehmen“, so Wolfgang Röken, Mitglied im Freundeskreis und Ehrenvorsitzender der Parlamentariergruppe.
Der Gesprächsaustausch zeigte, dass die NRW-Städte – sei es in den Kommunen, auf bürgerschaftlicher oder auch ehrenamtlicher Ebene – eng an der Seite der türkischen Freundinnen und Freunde stehen. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft ist unfassbar groß. Im Gespräch zeichneten sich viele Ansatzpunkte ab, Hilfsprojekte zukünftig auch über Stadtgrenzen hinaus verstärkt zu vernetzen und zu koordinieren. Was allen bewusst ist: Hilfe ist jetzt und auch noch über viele Jahre in der Türkei und in Syrien nötig, um den Wiederaufbau zu stemmen und ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Weiterhin wird die Parlamentariergruppe NRW-Türkei eine wertvolle Ansprechpartnerin für die Städte sein.
Im Jahr 2002 nahm im Landtag NRW erstmals eine Parlamentariergruppe NRW-Türkei auf Anregung des damaligen Landtagsabgeordneten und heutigen Ehrenvorsitzenden Wolfgang Röken ihre Arbeit auf. Bis heute ist sie die einzige ihrer Art in einem deutschen Landesparlament, die sich als „Brückenbauerin“ für das deutsch-türkische Miteinander einsetzt. Knapp 900.000 Menschen mit türkischen Wurzeln leben in Nordrhein-Westfalen, fast 500.000 mit türkischer Staatsangehörigkeit.
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